Flüchtlinge
KIEZGARTEN - FAMILIENGARTEN
Nachbarn treffen Nachbarn
im Kirchgarten der Heilig-Kreuz-Kirche
Herzlich willkommen! Kommen Sie vorbei
– und bringen Sie auch Ihre Nachbar*innen mit!
Sich treffen – kennenlernen - unterhalten!
Immer dienstags, 15 -18 Uhr.
Kulinarische Angebote je nach Saison:
z.B. Suppe (auch Vegetarisches)
und Kaffee, Zitronenwasser und
hausgemachter Kuchen = gegen Spende
Adresse: Kirchgarten Heilig-Kreuz-Kirche, Zossener Str. 65,
Eingang an der Johanniterstraße.
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Weitere Fotos auf: https://www.beimnamennennen.ch/de/2022/berlin
und hier
Anlässlich des Weltflüchtlingstages (20. Juni 2022):
GEDENKAKTION in vielen Städten in der Schweiz und in Deutschland
«Beim Namen nennen – 48.647 dokumentierte Opfer der Festung Europa»
IN BERLIN
18. Juni- 20. Juni 2022: 44 Stunden Namen vorlesen
in der Passionskirche (Marheinekeplatz 1, 10961 Berlin-Kreuzberg):
Wir haben die Namen der Verstorbenen vorgelesen
und die Umstände ihres Todes genannt.
Immer zur vollen Stunde gab es Musik, Worte, Stille und anderes:
Sa., 18.6., 8:00 Uhr – So., 19.6., 11.30 Uhr
So., 19.6., 12.30 Uhr – 24:00 Uhr
Mo. 20.6., 14:00 Uhr -18:00 Uhr
Der Krieg in der Ukraine führt uns erneut vor Augen, wie dramatisch und schlimm es ist, wenn Menschen flüchten müssen. Niemand flüchtet gern – auch nicht von anderen Kriegsschauplätzen und Konfliktregionen, zum Beispiel in Afghanistan, Syrien oder Eritrea. Seit 1993 sind mehr als 48.000 Menschen beim Versuch, nach Europa zu flüchten, gestorben. Die meisten sind im Mittelmeer ertrunken. Andere wurden an Grenzübergängen erschossen. Männer, Frauen, Jugendliche, Kinder und Babys. Für die meisten Flüchtlinge ist Europa eine Festung. An den europäischen Außengrenzen leben aktuell hunderttausende Menschen in erbärmlichen Verhältnissen und Lagern.
Das ist traurig. Das bleibt ein Skandal. Diese GEDENKAKTION war zugleich Forderung, den Flüchtlingsschutz zu stärken und Menschenrechte einzuhalten.
Veranstalter: Evangelische Kirchengemeinden Heilig Kreuz-Passion, Evangelische Kirchengemeinde Kreuzberg, Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V.
Mitveranstaltende: Alevitische Gemeinde zu Berlin e.V., Waldemarstrasse, Bonifatius Werk, Dagmar Apel, landeskirchliche Pfarrerin für Migration und Integration – Berliner Missionswerk / EKBO, Evangelisch-methodistische Kirche Christuskirche Kreuzberg, Gemeinschaft Sant‘Egidio Berlin, Gemeinwesenarbeit Graefe-Kiez/Nachbarschaftshaus, Initiative «und was glauben die Nachbar*innen?» – Begegnungstage in und um den Graefe-Kiez, Jesuiten Flüchtlingsdienst Deutschland, Kreuzberger Ökumene, Koordination Flüchtlingsarbeit für den Caritasverband des Erzbistums Berlin e.V., pax christi, Sufi-Zentrum Rabbaniyya
BEGLEITVERANSTALTUNGEN waren
GOTTESDIENSTE in der Passionskirche
Sonntag, 19.6.22, 11.30 Uhr
«Lass die Tiefe mich nicht verschlingen» Psalm 69,16
Gottesdienst der Initiative «Beim Namen nennen»
Montag, 20.6.22,18.00 Uhr
«Sterben auf dem Weg der Hoffnung – jeder Name zählt»
Ökumenischer Gottesdienst zum Weltflüchtlingstag
AUSSTELLUNG in der Passionskirche (18.6.-20.6.22):
Grenzerfahrungen Abschottung mit System – Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet.
Eine Ausstellung von pax christi, PRO ASYL und EAK. www.grenz-erfahrungen.de
In Berlin fand die Gedenkaktion "Beim Namen nennen" im Juni 2022 zum ersten Mal statt.
Vorbereitungen im Kirchgarten der Heilig-Kreuz-Kirche für die Gedenkaktion "Beim Namen nennen":
Unter den Vorleser*innen am 18. Juni 2022 in der Passionskirche
waren Bischof Dr. Stäblein, Julia Schäfermeyer von SOS MEDITERRANEE
und Pfarrer i.R. Jürgen Quandt.
Während der Aktion des Namen-Vorlesens in 44 Stunden
- Tag und Nacht - werden von Freiwilligen weiterhin
die Namen von den auf der Flucht Verstorbenen geschrieben:
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Unterstützung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine
in der evangelischen Kirchengemeinde
Heilig Kreuz-Passion (Berlin-Kreuzberg)
Seit dem 7. März 2022 nimmt die Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion aus der Ukraine geflüchtete Menschen auf: in der Heilig-Kreuz-Kirche, im Gemeindehaus und im Zentrum Gitschiner 15. Sie sind hier in Deutschland angekommen, oft nach tagelangen Wartezeiten an der ukrainisch-polnischen Grenze und nach noch längeren Fahrtzeiten mit Bus oder Bahn. Unsere Kirchengemeinde ist für sie nur eine erste Unterkunft, eher eine Durchgangsstation. Denn die Menschen reisen weiter, zu Verwandten und Bekannten, nachdem sie Kontakt aufgenommen haben.
Geldspenden helfen uns, in dieser Ankunftssituation Hygieneartikel, Windeln, Babynahrung und Essen kaufen zu können.
Spendenkonto
der Evangelischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion
Empfänger: Ev. KKV Berlin Mitte-Nord
IBAN: DE51 1005 0000 4955 1922 41
Berliner Sparkasse, BIC: BELADEBEXXX
Verwendungszweck: Flüchtlingshilfe Ukraine
Sie können auch
online spenden über kollekte.app. Dazu bitte hier anklicken:
https://kollekte.app/p/9ccd526a-5c14-4bf7-b152-9ce1c0c9050a#c/ab442b3b-5807-41af-b647-1a6499a82c8b
Infos dazu im Gemeindebüro: Tel. 030/ 691 2007 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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Neue Ehrenamtliche für Deutschunterricht herzlich willkommen!
Flüchtlingsbetreuung in unserer Kirchengemeinde
- ein Bericht von Marita Lessny
Sind es noch Flüchtlinge? Diese Frage stellen wir Ehrenamtliche im rosa Haus seit einiger Zeit. So lange waren wir mit erster Hilfe beschäftigt. All die notwendigen Dinge des Alltags mussten organisiert und begleitet werden.
Viele sind bei ihrer Familie in sehr kleinen Orten und Dörfern am Rand der Sahara aufgewachsen. Sie haben frühzeitig gelernt, für das Gelingen des Familienunterhalts mitverantwortlich zu sein. Jeden Tag weit zum nächsten Wasserloch zu laufen, um für die Familie und die Tiere Trinkwasser zu haben. Auch die Fürsorge der Tiere,oft Ziegen oder Kamele, war eine verantwortungsvolle Aufgabe für die Kinder. Auch musste in der kargen Wüstenlandschaft Gemüse und Früchte zur Ernährung der Sippe angebaut werden. Ein Leben, das die meisten von uns nur aus dem Fernsehen kennen. Da war die Wanderschaft in andere Gegenden, z.B. Libyen notwendig, mit dem Wunsch eine gute Arbeit zu finden. Mit dem verdienten Geld konnte die Familie unterstützt werden. Der Krieg beendete abrupt diese Arbeitsmöglichkeit. Ohne ihre persönlichen Sachen mitnehmen zu können, geschweige das verdiente Geld vom Konto zu holen, wurden sie zusammengepfercht und auf Boote verbracht. So kamen sie über Lampedusa nach Berlin.
Auf dem Oranienplatz fanden sie eine Gemeinschaft mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Aber ohne Arbeitserlaubnis kein besseres Leben! In dieser Situation sind wir- als Gemeinde ihnen- als Flüchtlinge- begegnet. Wir haben zusammen viel erreicht. In unserer „rosa Haus-Schule“ auf dem Friedhof am Südstern schafften wir einen Ort, an dem junge Männer (ca. 65-70) und ein paar junge Frauen (8) Deutsch lernen können. Viele haben im Heimatland nie eine Schule besucht und wenn doch, dann unter erschwerten Bedingungen. Manche Schüler berichten von Holzscheiben, die mit Kohlestücke beschrieben wurden. So lernten sie Schriftzeichen.
Von unseren Schülern haben doch etliche einen Ausbildungsplatz erhalten. Z.B. Glaser, Maler, Friseur, Krankenpflege, Altenpflege oder einen Arbeitsplatz z.B. im Hotel, Gaststätte,Gartenpflege, Dachdecker, Möbeltischler, bei Zalando, Seifenherstellung, einige sind auch noch in einem einjährigen Integrationskurs. Das wirft jetzt ganz neue Herausforderungen für uns Ehrenamtliche auf. Bisher hatten wir feste Zeiten für unsere Lernangebote. Aber immer öfter wird individuelle Hilfe benötigt. In der Berufsschule wird vieles Wissen schon vorausgesetzt. Welche Laub- und Nadelbäume werden als Hart- oder Weichholz bezeichnet? Und die Schädlinge, auf die vor der Holzbearbeitung zu achten ist? Umweltbewusstes Umgehen mit Stoffen und der umweltgerechten Entsorgung der Arbeitsabfälle? So sind wir plötzlich Malerhelfer, Glasereigehilfe, Friseurhelferin und, und, und….
Die Handwerksberufe sind verbunden mit körperlicher, schwerer Arbeit, mit Arbeitskleidung und Arbeitsschuhen. Viele möchten deshalb erstmal nach Hause,duschen und was essen. Dann reicht, je nach Entfernung der Unterkunft die Zeit nicht aus. Am späteren Abend oder gar am Wochenende konnten wir fast Niemanden finden, der sich zum Lernen mit einem Auszubildenden trifft.
Wenn Sie also interessiert sind und mehr zu den Aufgaben wissen möchten, melden Sie sich sehr gerne bei mir. Wir können dann alles Weitere besprechen.
Marita Leßny, Koordination Rosa Haus-Schule Südstern, 01629498223